
Über mich
In der Schmerzmedizin ist der Werkzeugkoffer ein beliebtes Bild für die Tools zur Therapie chronischer Schmerzen. Als Schmerztherapeutin versuche ich meine Patienten - also auch Sie - dabei zu unterstützen, zur Behandlung Ihrer eigenen Beschwerden möglichst viele verschiedene Werkzeuge kennen und für sich nutzen zu lernen.
Ich persönlich liebe es, immer wieder neue Werkzeuge zu entdecken, die Ihre Lebensqualität steigern können, und mein Repertoire zu vergrößern, um diese immer gezielter an Sie weiter zu geben.
Und so lief meine Werkzeug-Sammlung bisher ab:

Kurz vor meiner Facharztprüfung in der Anästhesie wurde ich eingeteilt für den Akutschmerzdienst in meinem Krankenhaus. Mit ausgebildeten Schmerz-Pflegekräften, den Pain Nurses, habe ich täglich die stationären Patienten besucht, deren Schmerzsituation z.B. nach großen Operationen intensivere Behandlung erforderten.
Damals verlor ich mein Herz an die Schmerzmedizin. Doch meine Werkzeuge waren bisher allein die verschiedenen Medikamente, die meine Patienten als Tabletten, Injektion, Infusion oder über einen Katheter an bestimmte Nerven erhielten. Wenn auch erfolgreich wurde mir dies mit der Zeit zu einseitig.
Um meine Hände zu schulen und Untersuchungs- sowie Behandlungstechniken eingehend zu erlernen, begann ich mit meiner Osteopathie-Ausbildung. Diese eröffnete mir einen ganz anderen - einen "ganzheitlichen" Blick.
In der fünfjährigen Ausbildung wurde ich darauf trainiert, meine Wahrnehmung zu steigern und "osteopathische Ketten" zu erkennen - das sind aneinander gereihte Verbindungen unterschiedlicher Körperstrukturen, die sich mitunter durch den ganzen Körper ziehen. Den Schmerz im Knie zum Beispiel zurück zu führen auf den Kiefer, das Zwerchfell, einen Mittelfußknochen, eine Niere oder eine Schädelpatte kam nun für mich in Betracht.
Mein Wissen zur Anatomie und den diffizilen wechselseitigen Einflüssen innerhalb des Körpers erreichte eine neue Ebene. Osteopathische Eigenübungen gebe ich seitdem gerne als Hausaufgabe weiter.
Sowohl meine Faszination als auch meine Begeisterung für Schmerzmedizin wuchsen in dieser Zeit und da mein lokaler schmerztherapeutischer Vorgänger in Rente gegangen war, beschloss ich für mich, die Lücke für spezielle Schmerztherapie in meiner Heimatstadt Hameln zu schließen.


Es folgten für mich zwei Jahre stationäre multimodale Schmerztherapie (MMS) zu Ausbildungszwecken in Alfeld, bevor ich meine Prüfung in spezieller Schmerztherapie antreten konnte. In dieser Zeit lernte ich mannigfaltige weitere Tools kennen und insbesondere die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Therapeuten zu schätzen.
Das Highlight war für viele meiner Patienten meine Gruppensitzung "hypnotische Tiefenentspannung", die ich nach dem Kursus medizinische Hypnose regelmäßig anleitete.
Die intensive und nahe Begleitung der MMS-Patienten nach ausführlicher Anamnese - startend von der Kindheit an - zeigte mir die enorme Wichtigkeit eines anderen Fokus' meiner Exploration und Behandlung auf: die häufig traumatischen Lebensereignisse in der Vorgeschichte meiner Patienten samt ihrer physiologischen Wirkung auf Psyche und Körper. In diesem spannenden und ergreifenden Gebiet bilde ich mich inzwischen übrigens weiter zur Verhaltenstherapeutin... Das gibt mir erneut viele effektive Werkzeuge an die Hand, was meine Behandlung weiter abrundet und verbessert.
Wie Sie sehen, ist "Schmerz" ein absolut vielschichtiges Phänomen und entwickelt sich in der Regel aus komplexen Ursachen völlig unterschiedlicher Lebensaspekte. Zum Ende meiner Weiterbildungszeit ist so mein Motto entstanden:
Schmerz ist nur die Spitze des Eisbergs!


Nachdem ich im Frühjahr 2021 die Zusatzbezeichnung "spezielle Schmerztherapeutin" erlangt hatte, beantragte ich eine "Ermächtigung als Krankenhausärztin" bei der kassenärztlichen Vereinigung, die jeweils für zwei Jahre gewährt wird, und eröffnete im Herbst desselben Jahres als Oberärztin der Anästhesie die Schmerzambulanz am Sana-Klinikum in Hameln. So konnte ich ähnlich einer Praxis Patienten regelmäßig ambulant schulmedizinisch behandeln, wobei ich auch meine komplementären Werkzeuge zum Teil mit einfließen ließ.
Parallel erfüllte ich mir anschließend einen Traum und eröffnete noch das "ostasiatische Fach" meines Werkzeugkoffers... bereits im Studium absolvierte ich ein Praktikum in einer Abteilung für traditionelle chinesische Medizin (TCM) und fuhr auf Studienreise nach China. Auch Yoga sowie QiGong und die TCM-Ernährungsgrundlagen liebe und empfehle ich schon lange meinen Patienten.
Nun begann ich endlich, wie viele andere meiner schmerztherapeutischen Kollegen, die Kunst der Akupunktur zu erlernen. Diese entpuppte sich als höchst effektives weiteres Werkzeug für mich und lässt sich leicht in Form von Akupressur weitergegeben.
Meine Patienten sind mir sehr ans Herz gewachsen... das gegenseitige Vertrauen, welches für das Ergründen von tiefliegenden Schmerzursachen notwendig ist, schafft eine enge Arzt-Patienten-Bindung. Als Team der Schmerzambulanz bekamen wir häufig zu hören, wie gut aufgehoben und wohl sich unsere Patienten bei uns fühlen. Das motiviert mich sehr, bestätigt mich in meiner Berufung und hat mir die Sicherheit gegeben, dass ich diese Arbeit dauerhaft fortsetzen möchte.
Nach zweimaliger Ermächtigung für je zwei Jahre zur Ausübung der speziellen Schmerztherapie am Krankenhaus befinde ich mich daher nun auf meinem Weg in eine eigene Schmerztherapiepraxis, die ich hoffentlich bald ohne zeitliche Beschränkung in Hameln betreiben darf.
